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Andrea Leicher ist ausgebildete und erfahrene Make-Up Artistin. Vor ihrem inneren Auge entsteht ein ganz besonderes Bild vom Menschen. Oliver Metzler lächelt verschmitzt. Er hat die nächste Idee im Sinn. Er ist gelernter Frisör und besonnener Kenner der Chromomorpho-Typologie. Farben und Formen. Zusammen sind Andrea und Oliver herzlich, aber bestimmt. Ihre Methode funktioniert. Immer wieder. Und bringt Überraschendes zutage – z.B. bei ihrem Seminar in Frankfurt…

Ich trage sowohl Anteile des Melancholikers als auch des Phlegmatikers in mir. Meine Haare sind gerade und fein, meine Haut ist feinporig, manchmal wirke ich kühl. Je semble naturelle et raffinée. Wenn ich laufe, setze ich sicher, aber bedacht und vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Ich würde dabei glaube ich manchmal gerne schweben.

Wenn ich mich ansehen würde, könnte ich das sehen. Wenn andere genau hinsehen würden, würde es ihnen auffallen.

Aber wie oft widmet man sich einer Sache, ja einem Menschen wirklich mit Achtsamkeit?

Wahrgenommen wird es, keine Frage. Denn sobald ich jemandem begegne, macht er sich unweigerlich ein Bild von mir. Unbewusst. Intuitiv. Steckt er mich innerhalb kürzester Zeit in eine Schublade. Wir könnten jetzt einen Diskurs vom Zaun brechen; nein, Schubladen sind nicht gut, sie führen zu vorschnellen Urteilen, ich würde so etwas nicht machen. Nun, ich sage Bullshit. Naja, ich sage es nur manchmal. Meistens denke ich es nur.

Ich sehe Menschen an und empfinde etwas. Ich denke mir meinen Teil. Warum diese intuitive Einordnung verfluchen, warum nicht einmal nachsehen und stöbern, was sich in dieser Schublade finden lässt? Vielleicht ist sie größer und reicher als wir denken.

Diese Ansicht teilen auch Andrea und Oliver, mit dem kleinen Unterschied, dass sie wissen, wovon sie sprechen. Sie haben es gelernt und in jahrelanger Berufserfahrung verfeinert, Menschen zu erkennen und ihnen damit auf unterschiedlichste Art und Weise zu helfen, sie damit zu konfrontieren. Sie haben gelernt, sich selbst zu sehen und damit auf wundervolle Weise umzugehen.

Als ich den Seminarraum betrete bin ich zugegebenermaßen ein wenig überwältigt. Überwältigt, weil es ein bisschen schöner ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Ein weiter, heller Raum und ein freundliches, interessiertes Lächeln empfangen mich. Danke, dass ich hier sein kann, kommt es mir in den Sinn. Und im nächsten Moment, jetzt mach aber mal halblang! Aber dann hat mich auch schon die Spiegelkugel wieder in ihren Bann gezogen. In ihr badet sich die Sonne und verteilt Lichttupfer im ganzen Raum. Später erfahre ich, dass diese Kugel genau diesen Sinn hat. Freude. Ganz bewusst. Aber ich fühle mich nicht ausgetrickst. Im Gegenteil, ich erfreue mich so sehr an der Idee. Schön, dass ihr daran gedacht habt.

Gespannt beobachte ich die anderen Teilnehmer. Immerhin heißt das Seminar „Wie wirke ich wirklich?“ – beobachten und beobachtet werden steht also an der Tagesordnung. Wirken und auf sich wirken lassen. Die zierliche Frau dort drüben scheint sich ihrer Erscheinung bereits bewusst zu sein, sie spielt auf angenehme Weise mit ihrem Auftritt. Ein Mann mittleren Alters schenkt sich frische Zitronenlimonade mit Minzblättern ein. Er ist hier, um über seine Wirkung noch zu lernen. Im Privaten wie auch im Vertrieb. Ich fühle mich in guter Gesellschaft und genieße so auch den Rest des Tages. Sowohl die Frau als auch den Mann habe ich an diesem Frühlingstag kennenlernen können, ihre Geschichten und Pläne erfahren – und meine Wirkung auf sie!

Andrea und Oliver, A+O, haben uns innerhalb von wenigen Stunden eine spannende neue Perspektive auf uns selbst eröffnet. Sie haben mir das Werkzeug in die Hand gegeben, mich selbst anders zu betrachten und andere intensiver wahrzunehmen. Durch sie verstehe ich ein bisschen besser, warum mich meine Intuition auf bestimmte Art leitet. Sie bringen Innen und Außen in ein stimmiges Verhältnis und lassen die beiden Aspekte auf faszinierende Weise einander näherkommen.

Aber so viel zu meiner eigenen Analyse. Wobei ich gerne analysiere. Liegt wahrscheinlich in meinem Wesen, ich bin la Granite…